Wissen Sie was bei der Hauptuntersuchung alles gemacht wird?

In der Regel muss Ihr Auto alle zwei Jahre zum TÜV und dort eine Hauptuntersuchung über sich ergehen lassen. Aber wissen Sie, was dort alles geprüft wird und worauf die Prüfer besonders achten? Im folgenden Blogbeitrag klären wir Sie auf, was alles bei der HU mit Ihrem Fahrzeug geschieht.

Bringen Sie Ihr Auto zum TÜV und holen es später wieder ab, werden Sie bis auf die andere Plakette keinen Unterschied zu vorher erkennen. Viele Autofahrer möchten auch mehr überhaupt nicht wissen sondern sind zufrieden, dass ihr Auto die HU überstanden hat. Immer weniger Autofahrer fahren sofort zur Prüfstelle, sondern geben Ihr Auto in einer Werkstatt ab, in der die Hauptuntersuchung durchgeführt wird. Dadurch weiß auch kam jemand noch, was dort wirklich geschieht. 

Der Termin

Wussten Sie, dass Ihr Auto für die Hauptuntersuchung nicht unbedingt zum TÜV muss? Sie können auch Sachverständige der Dekra, der GTÜ oder der KÜS aufsuchen. Diese sind ebenfalls berechtigt eine HU abzunehmen. Früher hatte nur der TÜV die Möglichkeit die Plakette zu vergeben. Dies ist allerdings bereits seit vielen Jahren vorbei. Denn auch hier belebt die Konkurrenz das Geschäft, wodurch es auch zu unterschiedlichen Preisen kommt.

 

Durch die Verschiebung zwischen direkter Prüfstelle und Werkstatt, gewinnen die Werkstätten auch immer wieder neue Kunden hinzu. Es ist ja auch bequemer, wenn ein Mangel festgestellt wird und dieser dann sofort behoben werden kann. So ersparen Sie sich meist ein erneutes Vorfahren zur HU und somit auch Kosten. 

Der Ablauf

Der Ablauf ist natürlich ähnlich, da sich alle Prüfer an einen Vorgabekatalog richten müssen, der abgearbeitet werden muss. Die Reihenfolge der Prüfung kann sich aber unterscheiden. Meist wird der Prüfer das Auto zuerst von außen betrachten und auf Schäden kontrollieren. Hierbei werden auch die Reifen überprüft und die Profilstärke gemessen. Danach wird nachgesehen, ob der Verbandskasten und das Warndreieck vorhanden sind. Unter der Motorhaube kontrolliert er den festen Sitz der Batterie und ob ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden ist. 

Die Probefahrt

Anschließend wird eine kurze Probefahrt unternommen, wobei die Geschwindigkeit mindesten acht km/h betragen muss. Oft genügt hier bereits die Fahrt zum Bremsprüfstand. Hier erkennen die Prüfer ob die Stoßdämpfer in Ordnung sind oder die Lenkung über zu viel Spiel verfügt. Auch auf seltsame Geräusche wird hier geachtet.

 

Ist das erledigt, folgt etwas, dass 2012 neu in den Prüfungsablauf aufgenommen wurde: eine Probefahrt mit mindestens acht Stundenkilometern. Meist dauert die Fahrt nur wenige Meter vom Standplatz des Autos bis zum Bremsenprüfstand. Für die Experten ist die Strecke jedoch mehr als ausreichend: "Man merkt erstaunlich viel auf dieser kurzen Probefahrt", sagt Nolte. Etwa ob ein Stoßdämpfer defekt sein kann, ob ungewöhnliche Geräusche auftreten, die auf einen Schaden hindeuten. Danach muss das Auto zeigen, ob alle Bremsen funktionieren und ob sie an allen Rädern gleich stark verzögern. 

Die Hebebühne

Auf der Hebebühne oder Grube finden die Prüfer die meisten Fehler. Je nach Modell können hier über 1.500 Punkte geprüft werden. Viele Punkte werden vom Prüfer allerdings nur per Augenschein kontrolliert. Aufgrund seiner Erfahrung ist dies möglich und er erkennt auch so gravierende Fehler. Da er für eine Prüfung lediglich 15 bis 20 Minuten benötigt, wäre dies sonst auch nicht machbar.

Früher war alles besser

Dabei hatten es die Prüfer in alten Zeiten deutlich einfacher. Die Abgasanlage musste zum Beispiel lediglich auf die Dichtheit getestet werden. Heute muss zusätzlich der Kat, Harnstoff-Reduktionssysteme, Lambdasonden und vieles mehr kontrolliert werden. Aber auch die Bremsbeläge werden geprüft und ob das Auto unter Rostfraß leidet. 

 

Zu guter Letzt erfolgt dann der Lichtest bei dem kontrolliert wird, ob alle Lichter funktionieren und ordnungsgemäß eingestellt sind. Aber auch die Elektronik wird immer stärker geprüft. Schon bevor der Prüfer zum Termin erscheint wird dieser informiert, welche Fahrzeuge vor Ort sind, so dass er sich meist schon auf die Autos einstellen kann. 

 

Wurde alles kontrolliert und gibt es keine größeren Beanstandungen, erhält Ihr Auto die TÜV-Plakette. Nun haben Sie wieder 24 Monate Zeit bis zur nächsten HU. Sollten gravierende Mängel festgestellt werden, erhalten Sie einen Monat Zeit diese beseitigen zu lassen und mit Ihrem Fahrzeug erneut vorzufahren. 

 

Aber täuschen Sie sich nicht bei der Schwere der Mängel. Ihr Nummernschild wird von zwei Lampen angestrahlt? Geht eine davon kaputt, handelt es sich um einen geringen Mangel. Sie haben nur eine Leuchte für Ihr Nummernschild und diese funktioniert nicht? Dann sieht es schlecht um die TÜV-Plakette aus, denn sofort wird dies zu einem schwerwiegenden Mangel. Diese und andere Kleinigkeiten wie die Profiltiefe der Reife die mindestens 1,6 mm betragen sollte, können Sie vor dem Termin bereits selbst überprüfen und ersparen sich dadurch vielleicht, dass Sie erneut vorfahren müssen.